Man fährt von der Tauernautobahn A 10 bei Salzburg Süd ab und auf der Bundesstraße über Sankt Leonhard nach Marktschellenberg. Weiter Richtung Berchtesgaden (B 305) bis zur Abzweigung der Rossfeld-Panorama-Straße (B 319). Über diese aufwärts bis kurz vor den Ort Oberau. Rechts weiter nach Obersalzberg. Hierher auch direkt von Berchtesgaden über die Straße auf den Obersalzberg. Vom Kreisverkehr am Obersalzberg über Scharitzkehl bis nach Hinterbrand zum großen, gebührenpflichtigen Parkplatz.
Charakteristik
Die Rotspielscheibe liegt etwas im Schatten der umliegenden höheren Gipfel wie Schneibstein, Windschartenkopf oder Fagstein. Wenn man die Besteigung als Rundtour anlegt und vielleicht noch mit der Einkehr in einer der Berghütten verbindet, wird man einen lohnenden Tag im Gebirg verbringen können und im Bereich der Rotspielscheibe auch in einer einsamen und urtümlich erscheinenden Landschaft unterwegs sein.
AUFSTIEG: Vom Parkplatz auf dem Weg Nr. 497 zur Mittelstation der Seilbahn auf den Jenner. Weiter am bequemen Wanderweg teils eben, teils leicht steigend, zuletzt mit kurzem Höhenverlust zur Abzweigung oberhalb der Königsbachalm. Hier steil auf dem Fahrweg, der von der Alm heraufkommt zu einer Weggabelung. Rechts weiter an der Branntweinbrennhütte vorbei zur Priesbergalm. Beim dortigen Wegweiser teilt sich der Weg. Geradeaus geht es über den Hirschenlauf zur Gotzenalm. Links führt ein nicht markierter Zufahrtsweg zu zwei übereinander liegenden Almhütten. Auf dieser Stichstraße oder über einen abkürzenden Wiesensteig zu den beiden Hütten. Von der oberen Hütte führt ein deutlicher Steig hinauf zum Waldrand. Rechts in den Wald. Hier nicht schon bei der ersten Abzweigung (ausgeschnittene Äste) links ab, sondern erst bei der zweiten nur wenig höher liegenden. Man steigt durch den Wald links aufwärts und erreicht so den breiten Rücken, der zu den Hohen Rossfeldern hinaufzieht. Nicht am Rücken weiter, sondern auf dem gut sichtbaren Steig um diesen herum nach Osten und sehr flach die folgende Mulde ausgehen. Man steigt auf einen weiteren Rücken hinauf, der sich oberhalb der Mooswand befindet und quert dann in leichtem Auf und Ab in die stark verwachsene Senke der verfallenen Rotspielalm. Auch der Weg ist hier stellenweise zugewachsen, wird aber bald wieder besser erkennbar. Die folgende steile Südwestflanke der Rotspielscheibe lässt sich überraschend einfach im Zickzack überwinden. Vorsicht ist allerdings bei Nässe angebracht. Der Steig leitet hinaus auf den Grat, den man etwas oberhalb einer Senke erreicht und wo von links der Anstieg von der Farnleiten daherkommt. Nach einer kurzen unschwierigen Felsstufe geht es neben und auf dem einfachen Wiesengrat zum Gipfelkreuz der Rotspielscheibe. Der höchste Punkt liegt etwas südlich davon. ABSTIEG: Vom Gipfel über die flachen Wiesenhänge auf einem deutlichen Steig nach Südosten. In der ersten Senke zweigt links der Abstieg in das sogenannte Gschirr und damit zur Königstalalm ab. Man muss sehr genau schauen, dass man die an sich gute Markierung mit Steindauben nicht verliert, da man sonst in dem teilweise stark zerklüfteten und unübersichtlichen Karrengelände schnell einmal vom Steig abkommen kann. Es ist ein etwas mühsames Hin und Her und Auf und Ab und erfordert beim Gehen hohe Konzentration. Allmählich wird das Gelände weniger unwegsam und der Steig wieder einfach und bequem begehbar. Am Fuß des Reinersberges entlang zum Auslauf der Bockskehle und in einem Bogen am nördlichen Rand vom Gschirr hinüber zur Königstalalm. Von hier könnte man auf dem alten Almweg nach Westen durch den Maißanger zum Wanderweg (Weg N. 498) absteigen und über ihn und den Anstiegsweg (Weg Nr. 497) nach Hinterbrand zurückkehren. Lohnender ist jedoch der Umweg über den Königsberg und das Schneibsteinhaus bzw. Carl-von-Stahl-Haus, allein schon wegen der Einkehrmöglichkeit. Man folgt allerdings nicht dem Verbindungsweg, der durch eine Senke von der Königstalalm zum Schneibsteinhaus führt. Vielmehr steigt man von der Königstalalm kurz auf dem Almfahrweg ab und geht dann am linken Rand der Senke hinauf zum Waldrand. Dort auf einem gut sichtbaren Steig entweder durch den Wald oder rechts um den Wald herum und hinauf auf den Wiesenrücken. Über diesen auf den Punkt 1657 m, der in einigen Landkarten als Königsberg bezeichnet wird. Auf dem nach ONO verlaufenden und mit Latschen bestandenen Rücken wandert man mit kurzem Höhenverlust auf einem deutlichen Steig hinüber zum Schneibsteinhaus. Ein breiter Wanderweg leitet ins Torrener Joch mit dem Carl-von-Stahl-Haus. Oder man geht gleich vom Schneibsteinhaus auf dem Weg Nr. 498 Richtung Jenner. Entlang der Skipiste Abstieg zur Mitterkaseralm. An dieser westlich vorbei und zuerst über die Skipiste, dann an ihrem rechten Rand über die Krautkaseralm bis zum Weg Nr. 497 absteigen und über diesen zurück nach Hinterbrand. Alternativ könnte man auch zur Bergstation der Jenner Seilbahn aufsteigen und mit dieser bis zur Mittelstation fahren, von dort etwa 15 bis 20 Minuten Fußmarsch zum Ausgangspunkt.
Rast / Einkehr
Zahlreiche Gasthäuser in Berchtesgaden sowie mehrere Einkehrmöglichkeiten im Nahbereich der Jennerbahn.
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Berchtesgaden, Untersberg bzw. Hochkönig - Hagengebirge Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Bayern
Bemerkung
Trittsicherheit ist im letzten Teil des Aufstieges zum Gipfel, aber auch beim Abstieg von der Rotspielscheibe nötig; im Abstieg vor allem wegen der teils zerklüfteten Karrenfelsen.