Von der Felbertauernstraße bei Matrei in das Virgental und bis in den Talschluss in Ströden fahren. Dort befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Charakteristik
Der Quirl ist eine der eindrucksvollsten Berggestalten in der Venedigergruppe. Östlich von diesem schneidigen und aus brüchigem Schiefergestein aufgebauten Gipfel zieht ein langer Grat in das Maurertal, die sogenannte Quirlwand. Diese ist in der einschlägigen Führer- und Kartenliteratur mit einer Kote von 2907 m angegeben und setzt sich dann noch weiter fort gegen den Quirl. Der eigentliche höchste Punkt der Quirlwand, welcher streng genommen gar keinen Gipfel, sondern nur einen kleinen Gratkopf im Ostgrat des Quirls bildet, ist relativ leicht ersteigbar und bietet großartige Aus- und Einblicke in eine urweltliche und kaum berührte Landschaft.
Vom Parkplatz zuerst gemütlich entlang des Almweges in das Umbaltal zur Islitzeralm bzw. Pebellalm (bis hierher auch eine offizielle Mountainbikestrecke). Gleich danach kann man über den Wasserschaupfad Umbalfälle den Fahrweg vorteilhaft abkürzen, und zwar sowohl für den Auf- als auch für den Abstieg. Der Steig führt teilweise steil aufwärts und man kann entlang des tosenden Wildbaches immer wieder an Stationen kurz Halt machen, um Eindrücke dieses Naturschauspiels zu sammeln. Bei etwa 1660 m trifft der Steig wieder mit der Straße zusammen. Der Weiterweg erfolgt über eine Steilstufe hinein in das Umbaltal. Es geht dann beinahe eben dahin, ehe der Fahrweg auf die andere Bachseite wechselt. Kurz darauf kommt man zur ausgeschilderten Abzweigung des Steiges auf die Wiesbauerspitze, den man bis weit hinauf auch für den Anstieg zur Quirlwand benützt. Anfangs neben einem Bachgraben aufwärts, dann sehr steil und in engen Spitzkehren über eine kurze felsige Stufe, die mit einem Drahtseil gesichert ist (Stelle A/B). Danach etwas flacher über einen großen Grashang schräg rechts hinaus auf eine scheinbare Kante. Abermals sehr steil mit kurzen Serpentinen und etwas exponiert höher, dann oberhalb einer Felswand nach Osten. Auf einer Höhe von 2300 m wird das Gelände weniger steil, man kommt in der Nähe der in den Hang geduckten Halshütte vorbei und in eine flache Senke mit einem Wegweiser. Die nun folgende lange Querung durch die Steilhänge der Ogasilspitze ist ziemlich beeindruckend. Wenn man den Steig sieht, wie er sich oberhalb der extrem steilen und felsdurchsetzten Grasflanken hinzieht, weiß man, dass man hier konzentriert und vorsichtig unterwegs sein sollte. Der Steig ist jedoch so gut ausgebaut, dass bei Trockenheit keine Schwierigkeit besteht. Lediglich die Exposition des Weges mag ein gewisses Unbehagen verursachen. Bald hat man den ersten Teil der Querung hinter sich und quert um eine Hangkante. Dahinter einige Meter über etwas exponierte, aber einfache Felsstufen absteigen. Es folgt nochmals eine längere Querung, wobei das Gelände oberhalb des Steiges schroff und felsig ist, während sich unterhalb immer sanftere Hänge ausbreiten. Wenn sich in den Felsflanken oberhalb des Steiges Steinböcke oder Gämsen tummeln, besteht in diesem Bereich möglicherweise Steinschlaggefahr. Nach einem schmalen Bachlauf gelangt man in das weitläufige Hochkar, das zwischen Ogasilspitze und der Gratverbindung Hochkarspitze – Wiesbauerspitze eingelagert ist. Oberhalb der schon von weitem sichtbaren kleinen Zopathütte wandert man noch bis zum Wegweiser, wo der Steig zur Wiesbauerspitze abzweigt. Von hier aus könnte man die Wiesbauerspitze in kurzer Zeit besteigen. Der Weiterweg zur Quirlwand (Wegrichtung Essener Rostocker Hütte) erfolgt nun über die weite Karlandschaft hinauf zur Hochkarscharte. Alsbald wird der Quirl sichtbar mit dem sehr auffälligen großen Hang, der rechts vom Gipfel zur Hochkarscharte herunter zieht. Im unübersichtlichen Kar muss man sehr genau auf die oft weit auseinander liegenden Markierungszeichen bzw. –pfähle achten, denn der Steig ist meist nur schwach ausgeprägt oder gar nicht vorhanden. Von einem beinahe ebenen Boden geht es zuletzt über einen kurzen Steilhang in die Hochkarscharte (Wegweiser und Steigbuch). Von hier auf dem breiten Kamm nach Westen ansteigen, jetzt endgültig weglos. Dabei hält man sich unmittelbar am oberen Rand der zuletzt sehr ausgeprägten Schiefersteilwand. Je nach Schneelage bleibt man entweder stets am Kamm oder steigt rechts davon in der mittelsteilen Schrofenflanke in den oberen und flacheren Bereich hinauf. Von hier unschwierig zu dem sich immer mehr als bloßer Gratzacken entpuppenden Endpunkt der Quirlwand. Spätestens an jener Stelle, an der sich der Grat messerscharf und sehr ausgesetzt verengt ist Schluss für den Bergwanderer. Wenige Meter unterhalb des höchsten Punktes der Quirlwand befinden sich schöne Rastplätze in meist völliger Einsamkeit. Der Abstieg erfolgt exakt auf dem Anstiegsweg. Ein direkter und wegloser Abstieg von der erwähnten kleinen Hütte nach Süden in das Umbaltal durch das anfangs leicht begehbare Kar ist dringend zu widerraten. Dieses Kar bricht weiter unten in haltlose und felsdurchsetzte Steilgrasflanken ab.
Rast / Einkehr
Infos zu den Almen und Hütten unter: http://www.virgentaler-huetten.at/ Gasthäuser im Virgental
Kombinationsmöglichkeiten
Von der Hochkarscharte könnte man über den sogenannten Alpenkönigweg (Alois-Berger-Weg) zur Essener Rostocker Hütte absteigen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber auch in diesem Fall nötig. Bei Schneelage höchst gefährlich!